"Eine Reise mit der "GNV" von Genua nach Palermo, etwas für harte Kerle!"
Um den Stress einer Autofahrt aus der Schweiz nach Calabrien zu verkleinern, buchten wir dieses Jahr erstmals eine Überfahrt, mit der "GNV", von Genua nach Palermo. Dies teilteunsere sonst 1470km lange Anfahrt in die Sommerferien in drei Teile. einen ersten Teil, die Anfahrt nach Genua, dann den zweiten Teil,um den es hier geht, die Überfahrt mit dr Fähre, und dann noch einen dritten Teil, die Fahrt von Palermo in unseren Ferienort in Calabrien.
Wir haben das Angebot der Überfahrt relative kurz vor Antritt der Reise via Internet gebucht. Dies hat eigentlich sehr gut geklappt.
Gebucht haben wir Überfahrt von Genua nach Palermo, 3 Erwachsene Personen, 4er Innenkabine und ein Fahrzeug, Renault Espace GJK bis 4,90m.
Laut Informationen im Internet soll die Fahrt auf einer modernen Fähre, ausgestattet mit Pool, Kino, diversen Restaurants und Bars übers Mittelmeer führen, und rund 22 Stunden dauern.
Für die Fahrt nach Genua rechneten wir 4 Stunden ein plus 2 Stunden Reserve ein, welche wir dann, dem Stau und dem Zoll sei Dank, auch wirklich voll ausschöpften.
Das Einchecken erfolgte ohne grosse Probleme, erstaunt hat mich dann zwar, die auf der erhaltenen Quittung angegebene Fahrzeuglänge, von nur noch 3.90m..., egal, wird schon passen.
Zum Einsteigen musste meine Frau und meine Tochter dann vor dem Schiff das Auto verlassen und mit dem eilig zusammengesuchten Gepäck für die Überfahrt, zu Fuss aufs Schiff marschieren, währendessen ich als Chauffeur, von sehr nervös herumwinkenden und wild gestikulierenden, orange gekleideten Seefahrern, mit meinem Renault auf dem Parkdeck "D" eingewiesen wurde, was natürlich, wie sollte es auch anders sein, nicht ohne laute Worte von statten ging. Die Fahrzeuge wurden mit Abständen von 30cm, vorne und hinten, sowie knapp 50cm zur Seite, sehr dicht aneinandergereiht. Wer sich vor Kratzern im teuren Autolack fürchtet, der ist hier bereits im falschen Film. Denn es ist quasi unmöglich, vom Auto ohne ein fremdes Auto zu berühren, vom Parkdeck ins Passagierabteil zu kommen, da die Fahrzeuge so dicht aneinanderstehen.
Im Passagierabteil angekommen eginnt dann die Suche nach den Familienangehörigen,welche ihrerseits bereits vom Kabinenpersonal aufs entsprechende Kabinendeck geschickt wurden. Als nicht italienischsprechender Fahrgast fällt es einem dann sehr schwer, den undeutlich und laut gesprochenen Anweisungen der überall herumstehenden Kabinenkrew zu folgen, ganz einfach, weil man absolut nicht versteht, was einem jetzt dieser freundliche Herr eigentlich gerade sagen wollte... Nun, nach einiger Zeit habe ich meine Familie und unsere Kabine dan trotzdem gefunden.
Die Kabine befand sich auf Deck 8, inmitten des Schiffs, ausserhalb der Hundezone, welche mit Schildern überall bestens gekenzeichnet ist (habe ich noch nie gesehen, eine Hundezone...)
Die Kabine selbst genügte den Anforderungen und entsprach mit ihrer Grösse unseren Vorstellungen. Der Sanitärbereich in der Kabine ist eng aber auch er genügt den Anforderungen. Die Toilette war mit einem Hygienesiegel versehen, welcher eine vorangegangene Reinigung anzeigen sollte. Die komischen hellbraunen Spritzer,welche überall auf der Toilette verteilt zu sehen waren, liessen sich dann aber mut blossem Toilettenpapier und einer einzigen Wischbewegung wegwischen...
Auch die Haare auf dem Boden waren keinesfalls im Bodenbelag eingelassen, sondern sie liessen sich von blosser Hand aufheben. Und auch die Flecken am Spiegel waren nicht alte, festgefressene Kalkflecken, sondern erst kürzlich entstandene Wasserspritzer...
Dass dann der gesammte Nassraumboden wie eine grosse Pfütze aussah, nach dem Duschen, kam vom nicht mehr ganz passenden Duschvorhang, und einem Ablauf, welcher voll von irgendwelchen Haaren war...
Aber egal, warmes Wasser kam aus der Brause, und die bereitgestellte Duchlotion der "GNV" roch ansprechend gut.
Auch die Klimaanlage in der Kabine war äusserst Leistungsstark, was die ganze Familie mit Husten und laufender Nase am nächsten
Bewertet am von Toni Hochuli der mit Grandi Navi Veloci auf der Fantastic gereist ist.
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